Vortrag im Gärtnermuseum – Die Garten- und Landwirtschaft der Fürstin in der Frühen Neuzeit

Fürstinnen im Mittelpunkt

Jill Bepler, langjährige Leiterin des Stipendienprogramms der Herzog August Bibliothek, hat vielfach zu Themen der Hof- und Buchkultur der Frühen Neuzeit publiziert. Am Freitag, 12. September, um 18:30 Uhr hält sie in der Kultur- und Bildungseinrichtung einen bebilderten Vortrag mit dem Titel: Die Garten- und Landwirtschaft der Fürstin in der Frühen Neuzeit.
Die Gartenwirtschaft der Fürstinnen in der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg war eng mit der Versorgung von Hof und Untertanen verbunden. Die Fürstin legte nicht nur repräsentative Lustgärten an, die als Orte der Erholung dienten, sondern sie betrieben oft umfangreiche Agr­arbetriebe und richteten Apotheken ein, die wichtige soziale und wirtschaftliche Funktionen erfüllten. In Krisenzeiten war die Fürstin für die Versorgung Bedürftiger zuständig, aber sie führten ihre Landwirtschaft durchaus mit dem Ziel, ihre eigenes Einkommen und ihre finanzi­elle Unabhängigkeit zu steigern.
Titelblatt Johannes Kentmann, Kreutterbuch, Torgau 1563
Titelblatt Johannes Kentmann, Kreutterbuch, Torgau 1563

Netzwerke

Kurfürstin Anna von Sachsen (1532-1585), eine geborene Prinzessin von Dänemark, galt als vorbildliche protestantische Landesmutter, die ihre Güter eigenständig bewirtschaftete. Sie und ihre Nachfolgerinnen in Dresden pflegte ein umfangreiches Korrespondenznetzwerk, auch mit den Wolfenbütteler Fürstinnen Sophie, Hedwig, Elisabeth und Anna Sophia, deren Gärten und Vorwerken hier vorgestellt werden. Sie tauschten wertvolle Tiere und Pflanzen als Ge­schenke aus und berieten sich gegenseitig über den Anbau und Verwendung ihrer Produkte. Der Vortrag geht diesen Aktivitäten anhand von Briefen und Buchbesitz nach.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Das Museum und das Außengelände sind geöffnet.

Fotoquelle:

Titelblatt Johannes Kentmann, Kreutterbuch, Torgau 1563 (SLUB Dresden, Open Ac­cesss)